12.8.2017 - von Augsburg zum Schmuttenweiher

In Augsburg (am11.8.) war ich am Abend mit Christian S. verabredet. Beim gemeinsamen Essen tauchte ich langsam wieder in der Stadtzivilisation auf. Trotzdem wurde ich recht früh müde undschlieferneut wie ein Stein.

Am nächsten Tag besuchte ich morgens zunächst den reichsten Mann der Welt.

Jakob Fugger. Ich glaube, als Unternehmer kann man ne Menge von ihm lernen. Ob die Fuggerei nur eine Alibi Corporate Social Responsibility Maßnahme im 16. Jahrhundert war, oder ob die wirkliche Absicht Weltverbesserung war, kann ich schwer einschätzen. Jedenfalls wohnen auch heute dort viele Menschen für einen Gulden Miete im Jahr. Das entspricht 88 Cent. Offenbar wurde also da nicht mit Zinsen gerechnet. Die Warteliste ist lang, Voraussetzungen für die Aufnahme ist, katholisch sein (check) und zwei Jahre in Augsburg wohnhaft sein. Dazu fehlten mir aktuell noch 729 Tage, also fuhr ich weiter.
Die Tour ging dann am Lech entlang unter Auslassung größerer Steigungen weiter. Wetter bedeckt ohne Regen. Unterwegs immer wieder interessante Begegnungen wie der Tandem Schwertransport oder die Family and Friends Truppe aus Hongkong, die ihren Europaurlaub auf dem Sattel verbringen. "It was the idea of the men" wurde mir auf Nachfrage gesagt. Irgendwie lustig, dass die Galaxientouristen das Land per Rad erkunden während die Deutschen mit über 100PS vorbeirasen. Ich fand die Honkonger ziemlich cool, wie sie mit Gepäck und frohlich nach google maps navigierend durchs Land rasten.
Gegen Abend habe ich mir dann vorgenommen, im Zelt zu übernachten und endlich meinen selbst gebastelten Ikea Hobo Stove zum Kochen zu verwenden. Das meiste Holz, das ich fand war recht feucht. Gingaber dann doch. Und der Platz am Anglersee (der Schmuttenweiher) etwa 10km vor Füssen war sehr idyllisch. Ich hatte sogar eine Zeltnachbarsfamilie aus Tirol. Es gibt es also doch noch, das nicht ganz so Regulierte undÜberorganisierte. Einen Hauch von Freiheit. 

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